Schon vor dem Jahr 1870 war in Müllheim und Badenweiler der Wunsch eine Bahnverbindung zu schaffen.
Es sollte damit die Landwirtschaft, das Gewerbe, die Nahverbindung und vor allem der Fremdenverkehr gefördert werden. Doch aus Kostengründen musste das Vorhaben zunächst wieder aufgegeben werden. Eine 1887 erteilte Konzession zum Bau der Gleisanlage für eine 1000 mm breite Schmalspurdampfeisenbahn wurde zurück genommen. Darauf gründeten die Gemeinden Müllheim, Niederweiler, Oberweiler, Badenweiler und eine Anzahl von Privatpersonen am 8.10.1894 die Müllheim – Badenweiler Eisenbahn AG.
In knapp 16 Monaten Bauzeit, fuhr die Dampfeisenbahn am 15. Februar 1896 zum ersten Mal die Strecke vom Bahnhof Müllheim durch die Unter- und Oberstadt, Richtung dem lieblichen Weilertal, bis zum Bahnhof Badenweiler. Für die 7,6 Km lange Strecke, brauchte das „Bähnle“ wie es im Volksmund genannt wurde, 26 Minuten. Kurz vor dem 1.Weltkrieg trat der Dampfzug die letzte Fahrt an. Die komplette Strecke ist während dem Dampfzugbetrieb mit Personenverkehr elektrifiziert worden und so konnte schon am nächsten Tag das Neue elektrische Bähnle die Strecke befahren. Ausgerüstet mit geschlossenem Winterwaggon und im Sommer waren die Wagen ohne Fenster und Türen, gesichert nur mit einer Vorhängekette.
Im Winter musste so mancher Passagier oberhalb vom ehemaligen Hotel Hasenburg (schräg gegenüber vom Sportbad Richtung Badenweiler) aussteigen und bei der Bergfahrt helfen schieben, wenn die Gleise verschneit oder vereist waren.
Die Zeit für das „Bähnle“ war am 22. Mai 1955 bei der letzten Talfahrt im Bahnhof Müllheim endgültig vorbei. Es wurde durch Linienbusse ersetzt.
Text und Bilder von
Kurt Lammert